Fragebogenaktion zur Musik in Bewegung im VSM: Analyse – Tendenzen – Zukunftsperspektiven

Erläuterungen des Verbandsstabführers:

Bereits vor 10 Jahren hat die Fachgruppe der Stabführer eine landesweite Fragebogenaktion gestartet. Dabei sollten nicht nur statistische Daten im Vordergrund stehen, sondern vielmehr die Impulse und Ideen aus den verschiedenen Verantwortungsbereichen in den Kapellen. Um die Entwicklung der letzten Jahre besser analysieren zu können, entschied man sich im Herbst letzten Jahres eine weitere Umfrage zu starten.

Die Verantwortlichen im VSM waren in den letzten Jahren sehr bemüht, der Musik in Bewegung mit fundierten Ausbildungsangeboten und gezielten Auftritten neue Impulse zu verleihen. Trotz eindrucksvoller Erfolge auf Bezirks- Verbands- und ÖBV-Ebene ist in der Basis ein mäßiges Interesse an Aus- und Weiterbildungsangeboten zu verspüren. Dies schlägt sich unter anderem auch an der sehr geringen Teilnahme an Marschbewertungen nieder.

Die genaue Analyse mit vielen Details ist auf der Homepage des VSM veröffentlicht und wird den Verantwortlichen in den Kapellen über Newsletter zugesandt. Die wichtigsten Ergebnisse in Form von Diagrammen geben einen allgemeinen Eindruck zur durchgeführten Fragebogenaktion.

  • Allgemeines: Der Fragebogen wurde jedem Stabführer, Obmann, Kapellmeister und Jugendleiter digital zugesandt und konnte sehr bequem und schnell online beantwortet werden. Für die Erstellung und Ausarbeitung der Online-Formulare gilt dem Geschäftsführer Florian Müller ein besonderer Dank. Die Beteiligung an der Aktion war durchaus zufriedenstellend. Immerhin kamen insgesamt kamen 304 Fragebögen zurück, wobei die Obmänner mit 100 an der Zahl die fleißigsten waren.
  • Stellenwert der Musik in Bewegung: Wenn sich auch die Bewertung dazu im Mittelfeld bewegt, so ergeht im Vergleich hervor, dass dafür ein minimaler Probenaufwand betrieben wird. Es gibt gar einige Kapellen, die über Jahre keine Marschprobe abhalten. Es wird unter anderem auch angeführt, dass für die Musik in Bewegung keine Zeit mehr bleibe, wenn man das musikalische Niveau halten möchte.
  • Kapellmeister als Stabführer: Vor Jahrzehnten war es vor allem in den ländlichen Kapellen üblich, dass der Kapellmeister das Amt des Stabführers selbst ausführte. Diese Situation hat sich nun völlig geändert, denn es sind noch max. 5 Prozent. Das mag sicher mit der Entwicklung zusammenhängen, dass immer weniger Kapellmeister die eigene Kapelle leiten.
  • Ausbildung der Stabführer: Trotz der zahlreichen Angebote an Fortbildungsmöglichkeiten seit über einem Jahrzehnt liegt die Anzahl der Stunden immer noch extrem tief. Vor allem ist es schade, dass bereits aktive Stabführer sich sehr schwer dazu motivieren lassen.
  • Lerninhalte der Stabführerkurse: Erfreulich ist, dass die Lerninhalte, die Kursunterlagen sowie auch die Qualifikation der Referenten sehr gut bewertet werden.
  • Showdarbietungen: Eher überraschend ist das relativ große Interesse für Showdarbietungen. Man kann daraus ableiten, dass zum einen die Probenarbeit abwechslungsreicher gestaltet werden kann, zum anderen eine einfallreiche Choreographie das Publikum zu begeistern imstande ist.
  • Marschmusikbewertungen: Der Teilnahmedurchschnitt bei den in Südtirol angebotenen Marschmusikbewertungen liegt im Vergleich zu Kapellen auf ÖBV-Ebene extrem niedrig. Grund dafür ist in erster Linie das Desinteresse des Ausschusses, aber auch die Stabführer selbst sind nicht alle davon überzeugt. Wie bereits vor 10 Jahren, wurde die Bewertung im Rahmen eines Umzuges als sinnvoll erachtet. Dies sollte uns bestärken, die Angebotspalette weiterhin breit zu streuen.
  • Stabführer im Ausschuss: Ein großer Prozentsatz der Stabführer ist nicht Mitglied des Ausschusses. Dies mag wohl auch eine Erklärung dafür sein, dass sich das Bewusstsein für die Musik in Bewegung in den Kapellen nicht allzu leicht durchsetzen kann.
  • Zukunftsperspektiven: In den Führungsriegen der Kapellen muss noch viel Bewusstseinsbildung für die Musik in Bewegung betrieben werden. Der Stabführer allein ist machtlos. Musik in Bewegung heißt nicht nur Marschieren, denn letztendlich steht die Musik an erster Stelle, ob Trauer-, Prozessions- oder weltlicher Marsch. Die viel gepriesene Imagepflege kann nur dann erfolgen, wenn die Musik in Bewegung in den Kapellen als wichtiger Bestandteil ihres Wirkens angesehen wird. Die Fachgruppe Stabführer im VSM bedankt sich für alle Anregungen und Ideen im Zuge dieser Fragebogenaktion und wird sich auch weiterhin bemühen, den Kapellen eine effiziente und hilfreiche Unterstützung zu bieten.

Auswertung:

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Wo Sprache aufhört, fängt Musik an.

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