Die Fahne

Informationen und Empfehlungen für Musikkapellen und Fähnriche

Unsere fahnen

Die Fahnen des Verbandes und der Musikkapellen stehen für Tradition, Beständigkeit und Zusammenhalt. Sie sind die wichtigste Visitenkarte des Verbandes und der Kapellen und äußeres Zeichen der gemeinsamen Verbundenheit. Sie machen auf den Verband bzw. die jeweilige Musikkapelle aufmerksam und sind ein wesentlicher Bestandteil der Öff entlichkeitsarbeit.

 

Anlässe:

  • Jubiläumsfeiern
  • Einmärsche
  • Konzerte
  • Fahnensegnung
  • Beerdigung von Mitgliedern, Funktionären und Fahnenpatinnen

Tragen der Fahne

Fahnen können über die Schulter oder vorne in einem Tragegurt mit Köcher getragen werden.

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Tragen der Fahne
Beim Tragen der Fahne über die Schulter wird der Fahne mehr Raum gegeben, somit ist das Fahnenbild besser er-kennbar und zugleich ein optischer Blickfang für das Publikum. Standar-ten werden ausschließ-lich in einem Tragegurt mit Köcher getragen.

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Begleiter der Verbandsfahne

Der Verbandsfähnrich nimmt mit der Verbandsfahne an den genannten Anlässen teil. Ihm stehen 2 Fahnenbegleiter zur Seite, die links und rechts neben ihm Stellung beziehen. Zusätzlich wird die Verbandsfahne bei Jubiläumsfeiern des Verbandes oder sei-ner Mitgliedskapellen von 6 Frauen in Tracht begleitet, die die 6 Bezirke unseres Verbandes symbolisieren und sich vor der Verbandsfahne einreihen.

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Nicht zu vergessen
Der Verbandsfähnrich organsiert die 2 Fahnenbegleiter. Der Veranstalter organisiert -wenn vorgesehen – 6 Frauen in Tracht.

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Die Fahne des VSM

6 Jahre nach der Gründung des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) wurde eine eigene Verbandsfahne angeschafft. Anlässlich des 2. Südtiroler Landesmusikfestes im Oktober 1954 in Meran wurde die Fahne gesegnet. Fahnenpatin war Luise Kiem, die Tochter des VSM-Grün-dungsobmannes Matthias KiemStickler. Die Fahne wurde durch eine Spende der Mehrzahl der Mitgliedskapellen finanziert:

„Möge sie das Symbol der Kameradschaft sein, die heute alle im Verband zusammengeschlossenen Mitgliedskapellen verbindet, ein Zeichen des gemeinsamen Aufbauwillens und kulturellen Höherstrebens, eine Mahnung aber auch zur Bewahrung der arteigenen Überlieferungen und sicheren Selbstbewusstseins, ohne die jede kulturelle Arbeit im luftleeren Raum verpufft, jedes Aufgehen in einem völkerverbindenden Gedanken ein Aufgeben des eigenen Charakters bedeutet.“ (siehe „Südtiroler Volkskultur“, August/Oktober 1954) 

Das in den Landesfarben gehaltene Fahnentuch zeigt auf einer Seite das Emblem des VSM auf rotem Grund, auf der anderen Seite den Tiro-ler Adler auf weißem Feld, umgeben von den Städtewappen der sechs Bezirke – beide Seiten von weißen und roten Flammen umsäumt. Ein typisches Element österreichischer und tirolerischer Tradition. Während andere Länder ebenfalls verzierte Bordüren oder Ornamente verwenden, ist die rot-weiße Flammenform eng mit der Geschichte und Identität Österreichs verbunden und in dieser Form einzigartig.

Empfang der Verbandsfahne

Die Verbandsfahne, Fahnenabordnungen mit Begleiterinnen und Begleitern sowie Ehrengäste werden vor Beginn der Feier begrüßt.

Begrüßung durch den Stabführer:

Der Stabführer nimmt nach dem Einzugsmarsch die Meldung vor, und zwar nach vorgeschriebener Art, wie im Buch „Musik in Bewegung“ des ÖBV beschrieben.Der Wortlaut kann wie folgt lauten: „Herr Verbandsobmann (Herr Landeshauptmann usw.), die Musikkapelle XXX ist zum Empfang der Verbandsfahne und zur Begrüßung der Ehrengäste angetreten.“ Die Antwort kann lauten: „Vielen Dank für den herzlichen Empfang und die Meldung. Ich wünsche der weiteren Veranstaltung einen guten Verlauf.“

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Begrüßung durch den Stabführer
Der Stabführer nimmt nach dem Einzugsmarsch die Meldung vor, und zwar nach vorgeschriebener Art, wie im Buch „Musik in Bewegung“ des ÖBV beschrieben. Der Wortlaut kann wie folgt lauten: „Herr Verbandsobmann (Herr Landeshauptmann usw.), die Musikkapelle XXX ist zum Empfang der Verbandsfahne und zur Begrüßung der Ehrengäste angetreten.“ Die Antwort kann lauten: „Vielen Dank für den herzlichen Empfang und die Meldung. Ich wünsche der weiteren Veranstaltung einen guten
Verlauf.“

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Nicht zu vergessen
Die Verbandsfahne mit 2 Begleitern und 6 Fahnenbegleiterinnen (Frauen in Tracht) stehen unmittelbar daneben.

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Aufstellung
Es wird empfohlen, die Aufstellung so zu reihen, dass ein reibungsloses Einreihen der Fahnen, Ehrengäste und anderer Vereine zum anschließenden gemeinsamen Aufmarsch erfolgen
kann.

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Abmarsch zur festlichen

Feier Folgende Reihenfolge sollte dabei beachtet werden:

  1. Fahne der Jubelkapelle
  2. Jubelkapelle
  3. Die 6 Begleiterinnen der Verbandsfahne
  4. Verbandsfahne mit den 2 Begleitern
  5. Verbandsfunktionäre und Ehrengäste
  6. Fahnenabordnungen
  7. Evtl. andere Musikkapellen und Vereine (mit jeweiliger Fahne)
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Nicht zu vergessen
Es wird empfohlen, einen Verantwortlichen zu ernennen, der die Koordinierung und den Ablauf übernimmt.

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Heilige Messe

Reihenfolge beim Einmarsch: siehe Kapitel „Empfang der Verbandsfahne“

Messfeier

Die Ehrenbezeigung beim Einzug erfolgt durch das Senken der Fahne vor dem Altar. Anschließend stellen sich die Verbandsfahne und die Fahnenabordnungen mit Begleitung im Altarraum auf.

Die Ehrenbezeigung zur Wandlung erfolgt auf das Kommando der Verbandsfahne durch zweimaliges Stoßen auf den Boden (Das zweimalige Stoßen – im Tempo von „Habt Acht“). Alle anwesenden Fahnen folgen dem Kommando des Verbandsfähnrichs.

Beginn der Fahnensenkung
Der Priester spricht: „Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns werden Leib und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus.“ (Ggf. geben die Ministranten ein Zeichen mit der Glocke.)

Ende der Fahnensenkung
Die Habt-Acht-Stellung und die gesenkten Fahnen bleiben bis zum Ende der Wandlung, bis der Priester zur Akklamation „Geheimnis des Glaubens“ einlädt. Der Fähnrich hebt die Fahne und nimmt die übliche Haltung während der weiteren Messe ein.

Die Ehrenbezeigung beim Auszug vor dem Altar erfolgt in gleicher Reihenfolge wie beim Einzug.

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Aufstellung und Planung
Die Aufstellung der Fahnen und die Reihenfolge der Ehrenbezeigung müssen vorab gut geplant und mit den beteiligten Vereinen und Verbänden abgesprochen und koordiniert werden.

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Nicht zu vergessen
Bei Platzmangel im Altarraum wird nur die Verbandsfahne begleitet. Bei Abwesenheit der Verbandsfahne übernimmt die Fahne der örtlichen Musikkapelle das Kommando.

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Segnung der Fahnen

Die Feier zur Segnung der neuen Fahne soll in einem würdigen Rahmen erfolgen. Die Gemeinschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl sowie die Pflichten und Aufgaben der Fahnen stehen dabei im Vordergrund. Nach der Segnung der neuen Fahne erfolgt der Fahnengruß, mit dem die Aufnahme der Fahne in die Gemeinschaft symbolisiert wird.

Weihe oder Segnung?

Von einer „Weihe” im eigentlichen Sinn spricht die Kirche nur bei Menschen (Sakramente) und Dingen, die sie dadurch ganz in den Dienst Gottes stellen will. Bei einem „Segen” bitten wir Gott um seinen besonderen Schutz für eine Sache oder Person. An dessen Verwendung ändert sich dadurch nichts. Daher werden Fahnen, Probelokale, Pavillons u. Ä. nicht geweiht, sondern „nur” gesegnet.

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Nicht zu vergessen
Die neue Fahne sollte erst kurz vor der Segnung enthüllt werden. Bis dahin wird sie durch ein Tuch abgedeckt.

Nach dem Enthüllen der Fahne wird diese der versammelten Gemeinschaft in voller Pracht gezeigt. Eventuelle Fahnenschleifen (Patin, An-lass der Feier…) werden an die Fahnenspitze gehängt.

Anschließend erfolgt der Fahnengruß – beginnend mit der Verbandsfahne und der weiteren anwesenden Fahnenabordnungen.

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Musik
Der Fahnengruß wird musikalisch begleitet.

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Jubiläums-feier

Grundsätzlich gilt als Jubiläum der Bestand eines Vereins in 25er-Jahresschritten (25, 50, 75 usw.) sowie Jubiläumsfeiern des Verbandes, der Mitgliedskapellen, Partnerverbände oder großen Traditionsverbände in Südtirol.

Fahnenabordnungen Bezirke
Zu Jubiläumsfeiern werden neben der Verbandsfahne auch die Fahnenabordnungen der Musikkapellen mit je 2 Begleitern aus dem Bezirk der Jubelkapelle eingeladen.

Wissenswertes
Beim Vorbeimarschieren an der Ehrentribüne sollte die Fahne nicht gehisst werden, stattdessen erfolgt nur eine Blickwendung des Fähnrichs und seiner Begleiter. Bei der Defilierung treten die Verbandsfahne mit den 2 Begleitern und die Frauen in Tracht bei der Ehrentribühne aus und nehmen Aufstellung seitlich vor der Ehrentribühne.

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Nicht zu vergessen
Die Jubelkapelle ernennt einen Verantwortlichen für den organisatorischen Ablauf, der zusammen mit dem Verbandsfähnrich eine entsprechende Planung durchführt.

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Zum Abschluss
Bei Feszügen lädt die letzte Kapelle die Verbandsfahne mit ihren Begleitern sowie die Ehrengäste ein, hinter ihr zum Festakt zu marschieren.

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Beerdigung

Einen Freund, Weggefährten und Kameraden würdevoll zu verabschieden, soll sorgfältig und respektvoll vorbereitet werden. Dabei kommt dem Fähnrich und den Fahnenbegleitern eine besonders wichtige und ehrenvolle Aufgabe zur Ehre der Verstorbenen und in Anerkennung ihrer Verdienste zu.

Anpassung an lokale Gegebenheiten

Der Ablauf der Verabschiedung muss an die Gegebenheiten im Ort angepasst sein. Informationen und Anweisungen sollte man mit Pfarrer, Pfarrgemeinderat und Bestattungsunternehmen im Vorfeld abklären, ebenso evtl. notwendige Straßensperrungen mit den örtlichen Polizeiorganen.

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Aufstellung und Planung
Die Aufstellung der Fahnen sowie die Reihenfolge der Ehrenbezeigung müssen vorab gut geplant und mit den beteiligten Vereinen und Verbänden abgesprochen und koordiniert werden. Bei größeren Beerdigungen empfiehlt es sich, einen Koordinator zu benennen, der den Ablauf genau regelt und vorgibt. Verband und Verbandsfähnrich müssen unbedingt im Voraus informiert werden.

Reihenfolge der Ehrenbezeigung:

  • Fahne der Musikkapelle
  • Verbandsfahne
  • Bezirksfahne
  • Weitere Fahnen abordnungen
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Durchführung der Ehrenbezeigung

Die Fahne wird nach vorne gestreckt. Sie wird von links nach rechts und dann zur Mitte hin leicht über den Sarg oder die Urne gestrichen. (Die Reihenfolge lehnt sich an die Reihenfolge des großen Kreuz-zeichens an: Links-Rechts-Mitte.) Dabei ist darauf zu achten, keine Kerzen oder Blumen umzuwerfen. Alle Fahnenabordnungen, die keine Ehrenbezeigung durchführen, senken ihre Fahne während der Ehrenbezeigungen.

Fahnenbegleiter

Jede Fahne kann von zwei Funktionären oder Musikanten begleitet werden. Die Begleiter achten darauf, dass keine Kerzen, Blumen oder andere Gegenstände umfallen und dass der Fähnrich für die Ehrenbezeigung und das Senken der Fahne ausreichend Platz hat.

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Nicht zu vergessen

  • Trauerflor und/oder Trauerschleife
  • Kissen und/oder Hut mit Abzeichen/Orden
  • Die Beteiligung der Fahne ist von der Beerdigungsordnung sowie den Vereins- und Verbands-statuten geregelt.
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Musik
Während der Ehrenbezeigungen wird ein Grablied gespielt. Als Alternative zum „Kameradenlied“ kann der vom VSM in Auftrag gegebene Trauerchoral „Zum Abschied“ von Hannes Kerschbaumer oder jeder andere Choral gespielt werden.

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Pflege der Fahne

Symbolischer Wert
Jede Fahne hat einen symbolischen und historischen Wert. Wenn möglich sollte die Fahne im Originalzustand bleiben. Bei größeren Ausbesserungen soll unbedingt ein Fachmann herangezogen werden.

Aufbewahrung

Die Fahne sollte in einem eigenen Fahnenkasten aufgehängt und aufbewahrt werden. Die Fahne muss vor Licht geschützt werden. Eine Aufbewahrung unter direkter Einstrahlung von Sonnenlicht oder sonstiger Lichtquellen sollte unbedingt vermieden werden. Die Fahne sollte nicht an die Wand gehängt werden.

Wenn möglich, sollte der Schrank seitliche Luftschlitze haben, um eine Luftzirkulation zu garantieren. Wenn möglich, sollte die Fahne ausgebreitet aufbewahrt werden.

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Achtung
Überstickte Fahnen verlieren ihren Wert. Es wäre deshalb evtl. sinnvoll, eine Kopie anzuschaffen, damit der Wert der alten Fahne erhalten bleibt.

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Transport der Fahne

Die Fahne von der Fahnenstange nehmen, in ein Baumwolltuch legen und zusammengefaltet in einem geeigneten Koffer oder einer Tragetasche transportieren. Nach dem Auftritt sollte man die Fahne wieder sorgfältig für den Transport verdtauen.

Regenschutz

Die Fahne sollte möglichst nicht nass werden. Bei Regen soll die Fahne nicht ausrücken. Regenschutz evtl. immer dabeihaben. Sollte die Fahne doch nass werden, dann frei aufhängen, bis sie komplett trocken ist. Die Fahne nicht in den Fahnenschrank hängen, wenn sie noch feucht oder nass ist. Die Fahne niemals im Nylon (Regenschutz) aufbewahren.

Reinigung

Immer mit dem Fachmann absprechen. Reibungen vermeiden.Nicht waschen (Achtung: nicht alle Farben sind waschecht).

Wartung und Pflege

Jährliche Kontrolle der Fahne. Kleine Beschädigungen sofort durch einen Fachmann reparieren lassen.

Renovierung

Die Fahne sollte möglichst im Originalzustand bleiben. Bei größeren Ausbesserungen den Fach-mann miteinbeziehen.

Fahnenträger

  • Der Fahnenträger trägt eine große Verantwortung für den Zustand der Fahne.
  • Die Fahne bitte niemals an Mauern anlehnen oder einfach in der Ecke liegen lassen.
  • Die Fahne sollte den Boden niemals berühren.

Anschaffung von neuen Fahnen

  • Jede Fahne sollte individuell und zeitgemäß sein.
  • Das Fahnensymbol sollte einen Bezug und Wiedererkennungswert haben.
  • Der Wiedererkennungswert sollte für jeden ersichtlich sein.
  • Ein neuer Entwurf kann von einem Künstler oder Grafiker vor Ort entworfen werden.
  • Jede Anschaffung einer neuen Fahne muss reifen, deshalb sollte man sich dafür auch genügend Zeit geben.
  • Die fachmännische Beratung von außen ist empfehlenswert.
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Mit einem Bild möchte ich etwas Tröstliches sagen,
so wie Musik tröstlich ist.

Vincent Van Gogh

Mit freundlicher Unterstützung