Die Männertracht

Zusammengestellt von der
Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht

Mitglieder von Vereinen müssen für die Anschaffung der Tracht nicht immer selbst aufkommen. Die Tracht gehört dem Verein und wird bei Bedarf weitergegeben. Umso wichtiger ist es, dass die Tracht gut gepflegt wird.

Achtung

Lüften

Reinigen

Pflegen

Hut

Der Hut ist ein wesentlicher Bestandteil der Tracht. Am Hut und an der Joppe erkennt man nämlich, woher ein Trachtenträger kommt. Der Hut wird grundsätzlich immer getragen. Bei offiziellen Anlässen in geschlossenen Räumen (Konzerten), beim Betreten von Kirchen und Friedhöfen sowie bei Prozessionen wird der Hut abgelegt. Musikkapellen und Schützenkompanien in Formation behalten die Hüte bei diesen Anlässen auf.

Nasse Hüte vorsichtig abschütteln und gut trocknen lassen. Eventuell in Strichrichtung bürsten.
Beim Stapeln nicht zusammendrücken. Bänder, Kordeln und Quasten von Zeit zu Zeit kontrollieren und eventuell annähen.

Hutschmuck

Der Hutschmuck (Federn, echte Blumen, Strohblumen, Federgras, Klosterarbeiten…) ist Teil der Festtagstracht. Der „Buschn“ besteht meistens aus Nelken oder Geranien mit etwas Grün, wie Geranienblatt, Rosmarin oder Asparagus. In den Wintermonaten wird oft auf Hutschmuck verzichtet. Bei Beerdigungen wird kein frischer, blühender Hutschmuck getragen.
Kunststoffblumen passen nicht auf einen Trachtenhut.

Dauerhaften Hutschmuck von Zeit zu Zeit kontrollieren.
Frische Blumen sollten wirklich frisch sein und nach dem Tragen entfernt werden.
Federn, wenn möglich, abnehmen und separat aufbewahren.

Joppe

Die Joppe – auch Hemat oder Rock genannt – ist das wichtigste Element einer Tracht. Durch die Joppe kann man den Trachtenträger einer ganz bestimmten Gegend zuordnen.
Das Tragen der Joppe sieht festlicher aus, als die so genannten „Pfoatärmel“ während der warmen Jahreszeit. In den meisten Gebieten gibt es genaue Termine, wann die „Pfoatärmelzeit“ beginnt und wann sie endet. Meistens ist es von Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam bis zum Rosenkranzsonntag im Oktober.
Bei Beerdigungen wird die Joppe auch im Sommer getragen.
Bei feierlichen Gelegenheiten, wie Ehrungen oder Auszeichnungen, sollte die Joppe ebenfalls getragen werden.

Nach jedem Tragen sollte die Joppe im Schatten gut gelüftet werden.

Eine nasse Joppe vorsichtig ausschütteln und auf einem Kleiderbügel trocknen lassen. Nur eine gut getrocknete Joppe in den Schrank hängen.

Knöpfe von Zeit zu Zeit kontrollieren und gegebenenfalls annähen.
Im Sommer den Mottenschutz nicht vergessen!

Abzeichen

Abzeichen werden grundsätzlich auf der linken Seite der Joppe angebracht. Nur die höchsten Abzeichen tragen.
Erhält man Gold, entfernt man Silber. Eigene Fest- und Jubiläumsabzeichen nach dem Festtag oder Jubiläumsjahr abnehmen.

Abzeichen so anstecken, dass der Stoff nicht einreißt.
Auf Hosenträger gehören keine Abzeichen!

Trachtenhemd

Das Trachtenhemd – die Pfoat – sollte aus Halbleinen oder festem Baumwollstoff sein und an der Armkugel und am Ärmelbündchen stark gereiht werden. Perlmuttknöpfe verwenden!
Modische Hemden oder Kutscherhemden passen nicht zur Tracht. Auch keine Manschettenknöpfe.

Die Pfoat sollte stets sauber gewaschen und ordentlich gebügelt sein, wenn möglich ohne Ärmelbug. Haftln und Knöpfe immer wieder kontrollieren.

Flor

Der schwarze Flor wird aus weich fallendem Stoff, wie zum Beispiel Seidengeorgette, genäht. Er sollte genügend lang und breit sowie offen verarbeitet sein. Kein platt gebügelter Schlauch!
Der Flor wird zu einem lockeren Knoten gebunden oder mit einem Ring verkreuzt und die Enden in das Leibl gesteckt.
Es werden, je nach Gegend, auch Seidentücher oder bunte Krawatten getragen.

Flor und Seidentücher können von Hand mit lauwarmem Wasser und Feinwaschmittel gewaschen werden.
Vorsichtig bügeln.
Krawatten chemisch reinigen lassen.

Leibl

Das Leibl sollte gut sitzen, das heißt eng anliegen und die richtige Länge haben. Kitschige Knöpfe sind zu vermeiden.

Das Leibl im Schatten gut lüften. Nur ein trockenes Leibl in den Schrank hängen.

Knöpfe kontrollieren und eventuell annähen.

Bei starker Verschmutzung das Leibl chemisch reinigen lassen.

Metallknöpfe vorher entfernen, da sie sonst schwarz werden!

Hose

Die Hose ist je nach Tracht entweder aus Leder (Kniebundhosen aus sämisch gegerbtem Hirschleder) oder aus festem, griffigen Loden – möglichst mit Luck.

Die Hose im Schatten gut lüften und trocknen lassen.

Staub nur abklopfen. Flecken vorsichtig abreiben.
Lederhosen nicht in einem Nylonsack aufbewahren (Geruchsbildung, Schimmel).

Hosenträger

Der Hosenträger bestimmt wesentlich den Sitz der Hose. Er ist meistens aus grüner Borte oder aus Leder und muss an den Trachtenträger genau angepasst werden. Im Bereich der Knopflöcher sollte er mit Leder verstärkt werden.
Auf den Hosenträger gehören keine Abzeichen.

Bei starker Verschmutzung den grünen Hosenheber chemisch reinigen lassen. Ausgefranste Knopflöcher nachnähen.

Trachtenstutzen

Trachtenstutzen werden hauptsächlich zu den ledernen Kniebundhosen getragen. Sie sind aus Wolle oder Baumwollgarn und sollten, falls möglich, nach alten Mustern und von Hand gestrickt sein.
Wichtig ist, dass sie ordentlich sitzen und nicht herunterrutschen.

Baumwollstutzen nicht zu heiß waschen, da sie sonst eingehen. Besser von Hand und mit Feinwaschmitteln waschen, noch nass in Form ziehen und im Schatten trocknen lassen.
Dasselbe gilt für Wollstrümpfe.

Gürtel

Zu vielen Trachten werden federkielbestickte, zirmene sowie mit Zinn- oder Messingnägeln beschlagene Gürtel getragen.
Mit Kunstseide oder Plastikfäden maschinenbestickte Gürtel sowie mit Bleinägeln beschlagene sind abzulehnen.

Trachtengürtel am besten aufgehängt aufbewahren, ansonsten nicht enger als beim Tragen zusammenrollen. Zu warme Luft trocknet das Leder aus, Feuchtigkeit lässt es schimmeln. Den Gurt von Zeit zu Zeit auf Schadstellen kontrollieren und eventuell reparieren lassen.

Gelegentlich mit speziellem Lederbalsam einreiben.

Trachtenschuhe

Zur Männertracht gehören Trachtenschuhe, die je nach Gebiet verschieden aussehen. Auf eine gute Schuhsohle achten!
Modische Schuhe passen nicht zu einer Tracht.
Im Notfall einfache schwarze Schnürschuhe tragen.

Nur mit sauberen Schuhen ausrücken! Danach gut lüften und trocknen lassen.

Schuhspanner verwenden. Vorsichtig mit farbloser Schuhcreme putzen, besonders auf farbige Einfassungen, Unterlegungen oder Federkielstickereien achtgeben!

Silberne Schuhschnallen von Zeit zu Zeit mit speziellen Mitteln putzen und polieren.

Orchester haben keinen eigenen Klang; den macht der Dirigent.

Herbert von Karajan

Mit freundlicher Unterstützung