Abentung, Josef

* 19. Februar 1779 in Götzens - † 2. August 1860 in Götzens

Josef Abentung wurde am 19. Feber 1779 als Sohn der Mesnerleute Franz und Elisabeth, geborene Graßmayr, in Götzens geboren. Wegen seiner tiefen Neigung zur Musik schickte ihn Pfarrer Meichelbeck zum Orgelstudium nach Seefeld, das er später unter P. Zacharias Hirnsperger in Zams und Abbé Falk in Innsbruck fortsetzte. Bereits als Vierzehnjähriger gründete er im Jahre 1793 eine der ältesten Musikkapellen Tirols und zwar die Musikkapelle Götzens. Diese Kapelle, die ursprünglich „Türkische Musikbande“ genannt wurde, spielte damals nicht nur bei kirchlichen Feiern, sondern auch bei weltlichen Festen. Abentung zog 1809, als Hauptmann der Götzner Schützen, mit klingendem Spiel der Götzner Musikkapelle in die Bergisel-Schlacht. Josef Abentung vervollständigte seine musikalischen Kenntnisse später bei Johann Baptist Gänsbacher in Wien, wo er mit dem bekannten Mozart-Schüler Franz Xaver Süßmayr in freundschaftlichen Kontakt kam. In Götzens lebte er als Lehrer, Komponist, Organist und Schützenhauptmann bis zu seinem Tode. Als Komponist hinterließ er zahlreiche kirchenmusikalische Werke (16 Cantaten, 15 Predigtgesänge, 124 Cantilenes, 8 Präludien, 16 Missäe, 42 Benediktiones u.a.m.), darunter eine 1813 komponierte „Missa pro omnibus vocibus“ für das königlich bayrische Militärbataillon Larosche in Innsbruck, 19 „türkische“ Stücke (Märsche), Trompetenaufzüge (Fanfaren) und Tusche. Die Tiroler Gemeinde Götzens benannte einen Weg nach ihrem großen Sohn. Neben Johann Baptist Gänsbacher ist Josef Abentung sicherlich einer der bedeutendsten Kapellmeister der Frühzeit des (Tiroler) Blasmusikwesens. Kontakt: Die Manuskripte Josef Abentungs befinden sich in der Musikaliensammlung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum“ sowie im Archiv der Musikkapelle Götzens. Es wäre eine vornehme Aufgabe das eine oder andere Stück aus der Feder dieses Tiroler Komponisten für modernes Blasorchester zu instrumentieren und dadurch unseren Musikkapellen wieder zugänglich zu machen.

Die Musik drückt das aus,
was nicht gesagt werden kann und
worüber zu schweigen unmöglich ist.

Viktor Hugo

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