Mühlberger, Karl
* 21. August 1857 in Spitz an der Drau - † 15. März 1944 in Wien
Karl Mühlberger wurde am 21. 08. 1857 in Spitz an der Donau geboren. Er war der letzte Kapellmeister beim k.u.k. Tiroler Kaiserjägerregiment Nr. 1.
Ursprünglich erlernte er das Bäckerhandwerk. Nach der Lehrzeit als Bäcker übersiedelte der nach Wien, wo er im Konservatorium u. a. bei Hellmesberger Musikunterricht erhielt. Bis zu seiner Einberufung zum Militärdienst bei der k.u.k. Armee im Jahre 1878 schlug er sich recht und schlecht als Musikant und Musiklehrer durch. Nach Ableistung seiner Dienstpflicht spielte Karl Mühlberger in den Regimentsmusiken des Infanterie-Regiments 84 unter Karl Komzák junior, bei den Hoch- und Deutschmeistern unter Carl Michael Ziehrer. Eine zeitlang war er auch Regimentstambour beim Infanterie-Regiment 47 in Graz. Mit 41 Jahren übernahm Karl Mühlberger 1898 die Leitung der Militärkapelle des 1. Regiments der Tiroler Kaiserjäger, die er zu einer der besten Kapellen der Armee machte.
So wurde die Innsbrucker Regimentsmusik zweimal anlässlich besonderer Jubiläen in den Jahren 1908 und 1910 zu einem Konzert vor dem Kaiser nach Bad Ischl bzw. Wien befohlen. Für seine großen Verdienste um die k.u.k. Militärmusik wurde Karl Mühlberger von Kaiser Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn) in den Adelsstand erhoben. Den Tiroler Kaiserjägern blieb Karl Mühlberger bis zum Ende des Ersten Weltkriegs treu. Innsbruck wurde ihm zur zweiten Heimat. Sein Name hatte in der österreichischen k.u.k. Armee legendären Ruf.
Von seinen rund 50 Kompositionen ist der weltberühmte „Kaiserjägermarsch“ mit dem Originaltitel „Mir sein die Kaiserjager“ bis heute lebendig geblieben, der den Namen Mühlberger unsterblich macht.
Dieser Regimentsmarsch des 1. Regiments aus dem Jahre 1914, zu welchem der Leutnant im 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger Max Depolo einen zündenden Text schrieb, wurde sehr schnell zu „dem“ Marsch der „Soldaten der Berge“ und folgerichtig als HM II, 141 auch unter die deutschen Soldatenmärsche eingereiht, wo er bereits längst heimisch geworden war.
Anlässlich eines Besuches in Wien starb Karl Mühlberger am 15. März 1944 im Alter von 87 Jahren.
Werkverzeichnis: