Pedarnig, Florian

* 16. Februar 1938 in Schlaiten/Osttirol - † 19.09.2022 in Wattens/Tirol

Florian Pedarnig wurde am 16. Februar 1938 in Schlaiten/Osttirol geboren. Er zählt aufgrund seiner vielfältigen musikalischen Aktivitäten als Musiker, Kapellmeister und Komponist zu den bedeutenden Musikerpersönlichkeiten Tirols. Den ersten Musikunterricht erhielt er als Zwölfjähriger im Fach Klarinette. Bereits mit 17 Jahren wurde er Kapellmeister der Heimatgemeinde Schlaiten. Während des Studiums am Konservatorium der Stadt Innsbruck (Waldhorn, Kontrabass, Theorie) spielte er vier Jahre bei der Militärmusik Tirol unter der Leitung von Siegfried Somma. 1963 legte er die Reifeprüfung am Konservatorium in Innsbruck. Anschließend war er Berufsmusiker im Tiroler Symphonieorchester. Ab 1964 war Florian Pedarnig Hornist bei der Stadtmusikkapelle Wilten und gleichzeitig Kapellmeister-Stellvertreter. Von 1988 bis 1992 war er Kapellmeister der Postmusik, anschließend Kapellmeister der Bundesbahnmusikkapelle Innsbruck.
Ergänzende Musikstudien betrieb Florian Pedarnig bis 1965 in München. 1980 wurde er als direkter Nachfolger von Sepp Tanzer Landeskapellmeister des Tiroler Blasmusikverbandes. Für kurze Zeit war Florian Pedarnig als Nachfolger von Sepp Tanzer auch hauptamtlicher Volksmusikreferent und später freier Mitarbeiter des ORF Radio Tirol.

Als Blasmusikfunktionär war er auch immer wieder ein gefragter Fachmann bei Fortbildungsveranstaltungen des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM) und einzelner Musikkapellen sowie als Juror bei Konzertwertungsspielen und Marschmusikbewertungen ein gern gesehener Gast diesseits des Brenners.

Der Marsch „Dem Land Tirol die Treue“ ist wohl seine bekannteste Komposition. Er entstand schon in den späten 1950er-Jahren, wurde aber erst anlässlich des Tiroler Gedenkjahres 1984 veröffentlicht. Sein Bruder Sepp schrieb den Text. Diese Wortsequenz ist unmittelbar mit dem Namen „Pedarnig“ verbunden und hat ihn weit über Osttirol hinaus bekannt gemacht, was die beiden Brüder weder geplant noch geahnt hatten. Sie waren einerseits erfreut über die Beliebtheit und den großen Anklang, mitunter jedoch auch völlig irritiert und sogar betroffen ob der unvorhersehbaren und mitunter kuriosen, ja fast schon fanatischen Auswüchse.

Vielfach ausgezeichnet, erhielt er den Tiroler Volkskulturpreis und trug unter anderem den Ehrenring seiner Heimatgemeinde Schlaiten und den Ehrenkranz des Schützenbundes. Ihm ist es aber nie um Prestige gegangen, sondern immer um die Musik. In den letzten Jahren ist es ruhig um Florian Pedarnig geworden.

Er wohnte mit seiner Familien am Kalsassberg. Am 19. September 2022 ist er nach längerer Krankheit im Altersheim in Wattens gestorben.

Werkverzeichnis-Pedarnig

Musik wäscht den Staub des Lebens von der Seele.

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